Die Ursprünge der Saga Go-ryū gehen zurück auf den japanischen Kaiser Saga (Amtszeit 809-823). Seine Residenz in Kyoto wurde später zu einem buddhistischen Tempel umgewandelt und erhielt den Namen Daikaku-ji (大覚寺), welcher der Hauptsitz der Schule ist. Die Priesterprinzen (門跡 monzeki) des Daikaku-ji bildeten über Generationen hinweg den Kern des Tempels.
Tsujii Kōshū (辻井弘洲), der ein Schüler von Ohara Unshin von der Ohara-ryū war, wurde 1931 vom Tempel eingeladen, die Saga Go-ryū-Schule zu gründen. Er veröffentlichte eine Reihe von Büchern zum Thema Ikebana, die auch ins Englische übersetzt wurden. Die Schule wird seit 2014 von seiner Enkelin Tsujii Mika (辻井ミカ) geleitet.
Die Saga Go-ryū baut auf fünf Hauptstilarten auf:
- Shōgonka (荘厳華) ist die betont feierliche und beeindruckende Stilart, die für zeremonielle Anlässe der religiösen Tradition entwickelt wurde und die Prinzipien der esoterischen Rokudai-Philosophie vereinigt.
- Seika (生花), die auf Himmel, Erde und Mensch basierende klassische Art, wurde zur Zierde des Alkovens entwickelt und wird für Gäste oder Zeremonien zu Hause verwendet.
- Heika (瓶花) und Moribana (盛花) stellen die freie Stilart dar. Sie basieren auf der schönen natürlichen Landschaft der Saga-Umgebung und passen zu jeder Gelegenheit, sowohl als Chabana, die Teezeremonie begleitend, als auch als Bunjinbana, das Blumen-Arrangement als poetischer Ausdruck einer Stimmung.
- Die neueste Stilart, Shinshoka (心粧華), versucht, die essentiellen Grundlagen der Saga Go-ryū mit möglichst wenig, aber sorgfältig ausgewählten Materialien darzustellen.
Homepage: sagagoryu.gr.jp